Provincity

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Stadt und Land verschmelzen zu lebendigen Netzwerken.

Verschmelzung von
Stadt und Land

Hinein ins Landleben oder ab in das quirlige Stadtleben: Menschen wählen selbst, in welcher Lebensphase sie die Vorteile von Stadt und Land nutzen möchten. Mobiles Arbeiten wird zur Chance für ländliche Regionen, die durch flexible Lebensmodelle auch neue Entwicklungschancen erhalten. So entstehen hyperkomplexe Großstädte und lebendige Provinzen, die sich in einem ständigen Prozess aus Urbanisierung und Landflucht, Ausdehnung und Kompaktheit bewegen.

Wie gestalten wir verschmelzende Mobilitätsangebote für bestmögliche Fortbewegung und Qualität in diesen Lebensräumen?

Mit dem Zusammenwachsen von Stadt und Land entstehen neue Mobilitätsräume und Verhaltensmuster. Vernetzte und klimafreundliche Mobilitätskonzepte werden dem Verkehrsaufkommen im urbanen Ballungsraum gerecht und machen die Übergänge zwischen Stadt und Land fließend. Der ländliche Raum gewinnt an Bedeutung und wird durch innovative und integrative Konzepte mobil. Über Knotenpunkte und nahtlose Angebotsketten finden Dörfer den Anschluss zu Städten. Dünn besiedelte Regionen werden eigene Formen von geteilten Mobilitätsangeboten etablieren und stark von digitalen und autonomen Lösungen profitieren.

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Was wäre, wenn neben der Globalisierung ein Gegentrend der Lokalisierung entsteht?

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Was wäre, wenn überall Quartiere entstehen, in denen alles für das tägliche Leben vorhanden ist?

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Was wäre, wenn neue Technologien auch im ländlichen Raum ein öffentliches Mobilitätsangebot jederzeit und für alle ermöglichen?

Auszug aus unserer

Recherche

„Wir haben eine urbanisierte Gesellschaft. Das gilt auch für den ländlichen Raum“, sagt die Geographie- Professorin Ulrike Gerhard von der Universität Heidelberg. „Stadt und Umland gehören zusammen.“ Die Lebensweisen unterscheiden sich kaum, Pendlerströme fließen in beide Richtungen.

Urbanisierung beinhaltet mehr als den Wandel von (Lebens-)Räumen. Durch neue Formen der Vernetzung und Mobilität wird Urbanität vor allem zu einer neuen Lebens- und Denkweise.

Denn, wer nicht mehr jeden Tag ins Büro fahren muss, nimmt auch längere Pendelstracken in Kauf. Ländliche Gebiete gewinnen so wieder an Reiz.

Die Zukundt der Arbeitswelt ist hybrid, nicht digital

Fakt ist schon jetzt, dass hybride Arbeitssituationen zwei interessante Auswirkungen haben werden: eine Regionalisierung des Wohnungsmarkts, die Druck aus den überhitzten Ballungszentren nehmen kann. Und eine neue Gestaltungsphilosophie für die Büros der Zukunft, die das Ende der Arbeitswaben bedeuten wird. Denn: Wer nicht mehr jeden Tag ins Büro fahren muss, nimmt auch längere Pendelstrecken in Kauf. Ländliche Gebiete gewinnen so wieder an Reiz. Die höheren Fahrtkosten amortisieren sich über die günstigeren Mieten oder Immobilienpreise. Schon heute können wir beobachten, dass sich der Nachfrageradius um München, Frankfurt oder Hamburg sukzessive vergrößert.

„Das heißt im Umfeld von 15 Minuten um meine Wohnung werde ich alles erreichen können, was ich benötige." Arbeitsplatz, Naherholung, Versorgungseinrichtungen sollen dann zu Fuß oder mit dem Fahrrad nicht weiter als eine Viertelstunde entfernt sein. "Dadurch reduzieren wir Verkehr in der Stadt."

"Dieses Dorf ist für mich etwas Besonderes! Hier gehöre ich dazu! Mit diesem Ort fühle ich mich verbunden!"

Die suburbanen Gebiete können einen Bevölkerungszuwachs verbuchen – Stadt und Land nähern sich an.

Statista: Dossier Megatrends
Zukunft Innenstadt: von Konsummeile zum "Place-to-be"

Wo neue Kombinationen von Handel, Beratung, Dienstleistungen, Handwerk, Gastronomie, Kommunikation, Bildung und Kunst ausprobiert werden und sich Menschen oder Gruppen mit ganz verschiedenen Vorlieben und Hintergründen begegnen.

Dabei nimmt der Fahrzeugbestand in urbanen Regionen um 20% ab, wodurch vor allem der Parkraum entlastet wird. Da jedoch autonome Fahrzeuge häufiger genutzt werden, steigert sich der Verkehr in den Städten in SPitzenzeiten um bis zu 40 Prozent. Staus sind die Folge.

Deloitte: Urbanse Mobilität und autonomes Fahren im Jahr 2035

ÖPNV-on-Demand

Das große Ziel ist es, den Bürgern der Gemeinde Scheyern Mobilität nach ihren Bedürfnissen anzubieten: ÖPNV-on-Demand. Das Prinzip hinter so einem Bus ist das Zusammenführen möglichst vieler gleichzeitig zu bewältigenden Fahrten und mit Hilfe einer Software das kluge und möglichst sparsame Abfahren der Strecke zu gewährleisten. Buchen kann man seine Fahrt über eine App oder einfach telefonisch. Nach der erfolgreichen Buchung kommt der Bus in Echtzeit zu einer der virtuellen Haltestellen und holt den Bürger ab. Bezahlt wird entweder direkt über die App oder bar im Bus.

Wer von sich sagt „Ich bin Berliner“ oder „Ich bin Ehrenfelder“, bedeutet das, dass sich diese Person mit ihrer Stadt oder mit ihrem Stadtviertel identifiziert.

Einige werden vorerst zumindest tageweise nach Berlin zur Arbeit pendeln, aber das Ziel der meisten ist es, den Lebensmittelpunkt in das Brandenburger Dorf zu verlegen.

Die Neu-Prädikower wollen hier gemeinschaftlich leben und möglichst auch ihr Geld verdienen. Einige werden vorerst zumindest tageweise nach Berlin zur Arbeit pendeln, aber das Ziel der meisten ist es, den Lebensmittelpunkt in das Brandenburger Dorf zu verlegen. Einige Dörfer könnten dann statt der befürchteten Abwärtsspirale das genaue Gegenteil erfahren. Die Kreativen aus den Städten würden dabei helfen, das Land neu zu erfinden. Denn sie schaffen digitale Inseln, die für mehr Menschen attraktiv werden und einen Weg zum Dorf der Zukunft weisen.

Wenn das Land die Stadt entlastet

Auf der einen Seite heißt es, wir befänden uns im Jahrhundert der Städte – auf der anderen Seite sind die Wohn- und Gewerbeflächen dort knapp und viele Menschen wandern tiefer in die Speckgürtel. Der Pull-Faktor „Lebensqualität“ lockt auch junge Leute ins Umland - Innovationsfähigkeit der Standorte vorausgesetzt.

Glokalisierung als neue Synthese

Eine Dezentralisierung von Märkten und Wertschöpfungsketten bei gleichzeitiger Intensivierung kooperativer Systeme. Abschottung und Isolation führen nicht zu einer besseren Zukunft. Es geht vielmehr um beides: die Stärkung lokaler und regionaler Strukturen sowie globaler Systeme und ihrer Institutionen. Auf die schnelle Hyperglobalisierung kann eine langsamere, achtsame Glokalisierung folgen.

Zukunftsfähige Mobilitäts-Hubs

Sind nicht nur das Fügeelement zwischen Auto und Straßenbahn, sondern auch zu allen anderen Verkehrsmittel für den städtischen Raum: zu Carsharing-Fahrzeugen, Leihfahrrädern oder irgendwann auch zu Verkehrsmitteln, an die wir heute noch gar nicht denken – zu fahrerlosen Shuttles, zu Flugtaxis oder Seilbahnen.

Wer Menschen davon überzeugen will, genau das Verkehrsmittel zu nutzen, das sie schnell und effizient ans Ziel bringt, muss das Umsteigen bequem machen. Und zwar an den Stadtgrenzen genauso wie in der Stadt selbst.

Autonom fahrende Busse auf dem Land

Sie sollen keine festen Routen mehr abfahren, sondern per App zum Wunschort bestellt werden.

Immer mehr Städte weltweit erkennen das Potential von Seilbahnen im ÖPNV

Ein Vorteil von Seilbahnen im ÖPNV: Durch die minimale Fläche, die für den Bau benötigt wird, sowie die Flexibilität bei der Zuweisung der Infrastruktur am Boden stellen Seilbahnen im Bau eine bis zu 80 % kostengünstigere Alternative zu konventionellen Mobilitätsdiensten dar. Aufgrund des geringen Wartungsaufwands und des minimalen Personalbedarfs können die Gesamtkosten zudem langfristig niedrig gehalten werden. Ein weiteres Plus ist der „grüne“ Ansatz der Seilbahnen – sie sind emissionsfrei und durch die geringe Geräuschentwicklung nahezu lautlos.

Besonders in Ballungsräumen wird ersichtlich, dass das derzeitige Mobilitätsaufkommen zu Spannungen führt, sei es durch Umweltbelastung oder in Staus eingebüßte Lebenszeit.